Dr. Georg Koitzsch gründete den Verein:

Am 16. Dezember 1920 wurde der SV Dormagen von Dr. Georg Koitzsch gegründet. Der Vorsitzende der ersten Stunde war als Chemiker im Schwefelsäurebetrieb der damaligen Farbenfabriken Bayer in Dormagen angestellt. Auch wenn der damals in der Satzung beschriebene Vereinszweck die „Ausübung des geregelten Fußballbetriebs und sonstiger Leibesübungen“ vorsah, so hatten der erste gewählte SV-Vorsitzende und seine Mitstreiter wohl ausschließlich den Aufbau eines schlagkräftigen Fußballklubs vor Augen. Schließlich ging es auch darum, den Anschluss nicht zu verlieren angesichts des immer populärer werdenden Fußballsports in der Region.

Da es genügend Menschen gab, die sich auf andere Weise sportlich betätigen wollten, wurde sieben Jahre später der TuS Dormagen 1927 als Ableger des TuS 04 Leverkusen gegründet. Der TuS Dormagen bot ab 1927 zunächst die Sportarten Leichtathletik und Turnen an.

Auch wenn bereits ein Jahr später begonnen wurde, den Höhenberg mit der Hilfe von Bayer als sportliches Zentrum zu entwickeln, so hielten sich Wettbewerbe oder Vergleiche mit anderen Vereinen in Grenzen und kamen während des 2. Weltkriegs völlig zum Erliegen. Umso schneller wuchs nach dem Kriegsende die sportliche Bewegung – in Dormagen vor allem durch die idealen Bedingungen am Höhenberg. Das schon seit 1937 existierende Freibad lud nun zur Gründung einer Schwimm-Abteilung ein.

Im Jahr 1952 erhielten beide Vereine von den damaligen Farbenfabriken Bayer die Erlaubnis, den Namen BAYER im Vereinsnamen zu integrieren. Während der SV sich weiterhin auf den Sportbetrieb rund um den Fußball konzentrierte, fanden nach Turnen, Leichtathletik und Schwimmen noch weitere Sportarten ihre Heimat beim TuS.

Und fast exakt 50 Jahre nach der Gründung des Sportvereins Dormagen war das Nebeneinander beendet. Aus dem SV und dem TuS wurde Ende 1970 der TSV Bayer Dormagen.

Bis zur Fusion der beiden Vereine gehörten Boxen und Fechten ebenfalls zum Angebot des TuS. 1975 kamen die Abteilungen Basketball und Volleyball dazu. Die Breitensportabteilung wurde 1981 gegründet, in der die zahlenmäßig nicht ganz so starke Gruppe der Boxer 2004 aufging.

„Wir sind stolz auf die Menschen, die vor einem Jahrhundert diesen Verein ins Leben riefen und damit überhaupt erst eine eindrucksvolle Erfolgsbilanz möglich machten“, sagt Karl-Josef Ellrich, TSV-Vorsitzender seit 2010. Und er dankt vor allem dem Unternehmen, dessen Namen untrennbar mit dem Klub verbunden ist: „Ohne die dauerhafte Förderung der Bayer AG wäre das sportliche Angebot auf den Anlagen am Höhenberg nicht denkbar.

 

Herbert Missalla erster hauptamtlicher Geschäftsführer

Die rasante Entwicklung des Vereins war ehrenamtlich nicht mehr zu stemmen. Bei der Auswahl des ersten hauptamtlichen Geschäftsführers hatten die Verantwortlichen ein glückliches Händchen: Herbert Missalla prägte den Gesamtverein über fast drei Jahrzehnte und hatte maßgeblichen Anteil am Ausbau der Infrastruktur auf der Sportanlage am Dormagener Höhenberg.

So war der Bau einer vereinseigenen Sporthalle („Halle 1“) ein Meilenstein – sie wurde rechtzeitig zum 60-jährigen Bestehen 1980 fertiggestellt. Die Kombination einer Dreifachhalle mit einer 60 Meter langen Kurzsprintstrecke und einer Weitsprunggrube brachte vor allem den Leichtathleten deutlich verbesserte Trainingsbedingungen. Im Obergeschoss wurden zudem ein Kraft- und ein Schulungsraum sowie ein Judozentrum eingerichtet. Im Herbst 1986 wurde die „Halle 2“ eröffnet, die im Untergeschoss eine Fechtkammer sowie einen Hallenwartraum beinhaltet und unmittelbar an die heutige Geschäftsstelle angeschlossen ist. Ein Jahr später entstanden auf 8000 Quadratmetern neben einem neuen Sportplatz unter anderem eine Anlaufbahn für Speerwerfer sowie zwei Abwurfringe für Diskus- und Hammerwerfer. 1991 entstand mit der Leichtathletikhalle ein weiterer idealer Trainingsort.

Schmuckstück TSV Bayer Sportcenter

Die Rufe der Handballer nach einer neuen Heimspielstätte wurden im Laufe der Jahre immer lauter. Mussten sie doch bis dato in der städtischen Dreifachhalle an der Konrad-Adenauer-Straße, im Volksmund auch gerne und liebevoll „Schweinehalle“ genannt, spielen.

Mit der Fertigstellung des „TSV Bayer Sportcenter“ im Jahr 2002 bekam der Verein die modernste und größte Sporthalle im Rhein-Kreis Neuss, in der sich bis zu 3002 Zuschauer aufhalten können.

Ein weiterer infrastruktureller Meilenstein war im Jahr 2010 die Erneuerung der  Hauptkampfbahn. Dazu gehören zwei Kugelstoßanlagen, sowie je zwei Hoch-, Stabhoch- und Weitsprunganlagen. Kinder können sich auf dem neugeschaffenen Höhenberg-Spielplatz vergnügen.

 

Der neue Kunstrasenplatz

Als Hauptförderer all dieser Infrastruktur-Maßnahmen hat die Bayer AG maßgeblichen Anteil an der Entwicklung des gesamten Geländes am Höhenberg und damit auch am sportlichen Angebot des TSV Bayer Dormagen.

Im Jahr des hundertjährigen Bestehens wandelt der Verein den in die Jahre gekommenen Tennen Platz in einen modernen Kunstrasenplatz um. „Wir danken der Bayer AG für die Unterstützung bei der Umsetzung des Projektes Kunstrasenplatz. Dadurch hat die Fußballabteilung erheblich verbesserte Möglichkeiten bei der Durchführung des Trainings- und Spielbetriebes“, erklärt Theo Baikowski, Leiter der TSV Fußball-Abteilung.

Der TSV Bayer Dormagen hat als Mehrspartenverein mit annähernd 4000 Mitgliedern eine breiten- und leistungssportliche Ausrichtung. Der internationale Bekanntheitsgrad ist vor allem auf die Erfolge beim Säbelfechten, Schwimmen, Handball und bei der Leichtathletik zurückzuführen. Mit großer Regelmäßigkeit stellt der TSV auch Teilnehmer bei Olympischen Spielen. Der Mannschaftssport Handball hat schon aufgrund der Zuschauerbindung eine spezielle Bedeutung in Dormagen: Der TSV Bayer spielt seit 1987 fast immer in der 1. oder 2. Handball-Bundesliga und rangiert weiterhin auf Platz 19 der Ewigen Tabelle.

Zahlreiche Podestplätze bei Welt- und Europameisterschaften wären ohne die nachhaltige Jugendarbeit mit erstklassigen Übungsleitern und gezielten Talentförderprojekten nicht möglich gewesen.

Das eigene Teilinternat trägt zur schulischen Unterstützung der Nachwuchssportler bei. Darüber hinaus ist der Verein ein enger Partner des Sportinternats Knechtsteden und dreifacher OGS-Träger.

Der TSV Bayer Dormagen als Leuchtturmverein in der Sportförderung der Bayer AG

„Wir stellen immer wieder fest, dass durch unser Engagement die Begriffe Bayer und Sport eng miteinander verbunden sind“, sagt Jürgen Beckmann, Sportkoordinator der Bayer AG.

„Der TSV Bayer Dormagen ist ein Leuchtturmverein in der Sportförderung unseres Unternehmens. Mit seinen vielseitigen Angeboten von Kinder-, Breiten- und Gesundheitssport bis zum Leistungssport bietet er ein breites Repertoire für die Mitglieder und unsere Mitarbeiter mit ihren Familien in der Region an.  Für uns ist es ein wichtiger Baustein im Rahmen unserer gesellschaftlichen Verantwortung. Besonders möchten wir uns bei den vielen ehrenamtlichen Helfern bedanken, ohne deren Engagement diese Erfolgsgeschichte nicht denkbar gewesen wäre,“ so Beckmann weiter.

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