36 Tore - aber keine Punkte in Hagen
Bild Oben: Die Spieler bedanken sich für die großartige Unterstützung der Fans; Foto: Heinz Zaunbrecher
Als Tilman Pröhl in der 9. Minute den ersten Treffer für Eintracht Hagen zum 1:2 erzielte, vermutete wohl kaum jemand der 1097 Zuschauer in der Krollmann Arena, dass diese Partie zu den TOP3 der torreichsten Spiele in der laufenden 2.HBL-Saison zählen würde. Der TSV Bayer Dormagen zeigte sich gestern Abend in den ersten 20 Minuten in ordentlicher Verfassung, erhöhte unter dem Jubel der vielen mitgereisten Fans auf 4:1 und verteidigte lange die Führung. Als sich aber die Fehlerzahl erhöhte und die Abwehr zu verhalten agierte, witterten die Gastgeber ihre Chance: Vier Minuten vor der Pause erzielte Pierre Busch mit einem Konter Hagens erste Führung zum 15:14. Bis zum 17:17 glich der TSV regelmäßig aus, kassierte dann aber drei Tore in Folge, als Maurice Paske im Eintracht-Tor mit zwei starken Paraden gegen Patrick Hüter und Alexander Senden die 20:17-Pausenführung rettete. 19:19 endete die zweite Hälfte in einem zumeist wilden, aber unterhaltsamen Spiel.
Die Revanche für die 24:30-Niederlage in Dormagen zeichnete sich spätestens ab der 45. Minute ab. 39:36 hieß es nach 60 Minuten – noch nie fielen in den 13 vorherigen Vergleichen beider Klubs so viele Tore. Am kommenden Freitag, 21. April, will der TSV wieder punkten: Gegner im TSV Bayer Sportcenter ist dann der HC Elbflorenz Dresden. Zum Ticket Online-ShopImmerhin 36 eigene Treffer sind ein Indiz dafür, dass der Misserfolg auf die Kappe der Abwehr geht. Allerdings gab es auch eine Phase, in der die Dormagener Angriffsreihe bei doppelter Überzahl „den Kopf verlor“, wie Trainer Matti Flohr später feststellte: „Da haben wir Hagen angeboten wieder ins Spiel reinzukommen, anstatt die Ruhe zu bewahren. In einer solchen Situation müssen wir einfach cleverer sein.“
Für den Coach war aber auch klar: „Es ist keine Sensation, in Hagen zu verlieren. Die Mannschaft verfügt über eine gute Spielanlage.“ In den ersten zehn Minuten überwog „bei uns die Verunsicherung nach der Niederlage in Dresden“, betonte Trainer Stefan Neff. Dass es dann besser lief, „haben wir sicher auch Valentin Schmidt zu verdanken.“ Dem 29-jährigen Rückraumspieler, der in der Saison 2010/11 das Jugendtrikot des TSV Bayer Dormagen trug, gelang nahezu alles. Er verteilte die Bälle und war selbst mit neun Treffern der erfolgreichste Werfer des Spiels.Daneben demonstrierten aber auch Pouya Norouzinezhad und Philipp Vorlicek ihre Zielgenauigkeit bei Abschlüssen.
Neff: „Durch die präzisen Würfe lassen wir die gegnerischen Torhüter nicht ins Spiel kommen.“ Am Vorabend seines 35. Geburtstages hatte sich Martin Juzbasic natürlich vorgenommen, mehr als drei Bälle zu parieren. Mit einem Wurf ins gegnerische Tor trug sich Kollege Christian Simonsen in die Torschützenliste ein und zeigte sich vor allem in der Schlussphase von seiner besten Seite. Da war allerdings das Spiel nicht mehr zu gewinnen: „Das soll jetzt nicht überheblich klingen, aber in der zweiten Hälfte waren die zwei Punkte nicht mehr gefährdet“, sagte denn auch Hagens Coach. Das Fazit von Matti Flohr: „Hagen war besser als Lübbecke in der Vorwoche. Für uns war das heute im Vergleich zu den letzten beiden Spielen ein leichter Abfall. Aber das macht uns bissig gegen Dresden.“
VfL Eintracht Hagen – TSV Bayer Dormagen 39:36 (20:17)
Hagen: Paske (9 Paraden), Grzesinski (3 P.); Buergin (4), Becker, Norouzinezhad (6), Pröhl (2), Schmidt (9/1), Klein (2), Voss-Fels, Vorlicek (7), Spohn (2), Stüber (5), Stefan, Dragunski, Jukic, Busch (2).
Dormagen: Juzbasic (3 P.), Simonsen (7 P., 1 Tor); Reuland (3), Meuser (4), Senden (2), Zurga, Rehfus (4), I. Hüter (3), Reimer (8/4), Grgic (2), P. Hüter, Träger, Sterba (1), J. Schmidt, Seesing (4), Steinhaus (4).
Sciedsrichter: Linker / Schmidt.
Zuschauer: 1097.
Zeitstrafen: 14:8 Minuten.
Siebenmeter: 1/1:4/5 (Grzesinski hält gegen Reimer).
Spielfilm: 0:2 (4.), 1:2 (9.), 1:4 (10.), 4:5 (13.), 10:12 (23.), 12:12 (24.), 13:14, 15:14 (26.), 17:17 (28.), 20:17 – 21:17, 22:20, 24:20 (34.), 28:23, 28:25 (42.), 31:25 (46.), 33:26, 35:30 (53.), 38:34 (57.), 39:36.