A-Jugend will ins DM-Viertelfinale
Entscheidungsspiel in Essen
Nach dem klaren 28:18-Erfolg im ersten Gruppenspiel gegen Hanau steht am Sonntag, 9. Mai, das „Endspiel“ um den Einzug ins Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft an. Die A-Jugend des TSV Bayer Dormagen spielt ab 16 Uhr bei TuSEM Essen. Dort würde theoretisch im direkten Vergleich ein Unentschieden reichen, weil Essen gegen Hanau „nur“ mit acht Toren Vorsprung gewann (29:21). Aber das Spielen auf die Punkteteilung fällt beim Handball bekanntlich schwer. „Damit können wir uns vielleicht 30 Sekunden vor dem Abpfiff beschäftigen“, sagt David Röhrig. Doch in Essen wäre das schon deshalb kein Thema für ihn, weil der Dormagener Coach gar nicht vor Ort ist. Er erlebt die Partie qualvoll vor dem Monitor auf Sportdeutschland.tv, denn er befindet sich in Corona-Quarantäne. Zwar wurde Röhrig negativ getestet, doch der Erstkontakt mit einer positiv getesteten Person führt automatisch zur 14-tägigen „Vorsichtssperre“. Besonders bitter: Sollte sein Team tatsächlich in die Runde der letzten Acht einziehen, könnte er immer noch nicht dabei sein. Denn das mögliche Hinspiel gegen den Sieger der Partie SG Flensburg/Handewitt gegen SC Magdeburg würde bereits am kommenden Donnerstag, 13. Mai, stattfinden.
„Das ist am Sonntag ein klassisches Entscheidungsspiel“, sagt David Röhrig und weiß, dass er einen kompetenten Vertreter hat: „Peer Pütz kennt die Mannschaft. Ich bereite per Video alles vor und bin mit ihm tagtäglich im Austausch.“ Und er ist sich sicher: „Die Jungs lassen sich von der Trainersituation nicht ablenken und machen ihre eigene Performance. Außerdem werfen sie die Tore und nicht die Trainer.“ Zu einem erfolgreichen Abschneiden wollen erneut drei bis fünf B-Jugendliche beitragen, denn die Situation bei den Verletzten hat sich nicht entspannt. Röhrig: „Schon gegen Hanau haben die Jüngeren das sehr gut gemacht und können in Essen selbstbewusst auflaufen.“ Dass auch TuSEM Essen nicht frei von Verletzungssorgen ist, spielt eher eine Nebenrolle: „Wir müssen unser Spiel machen.“
Kandidaten fürs Viertelfinale
Gute Chancen aufs Viertelfinale haben ansonsten die „üblichen Verdächtigen“: Die Füchse Berlin sollten nach dem Klaren Hinspielsieg gegen HCE Rostock keine Probleme haben; für den SC Leipzig ist EHV/Nickelhütte Aue wohl keine Hürde und die JSG Balingen-Weilstetten könnte nur stolpern, wenn Pforzheim/Eutingen mit mehr als 14 Toren Vorsprung gegen Frisch Auf Göppingen gewinnt. Die Rhein-Neckar Löwen sind klarer Favorit bei Oftersheim/Schwetzingen und die mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen steht bereits nach Siegen gegen Gelnhausen und Bittenfeld als erster Viertelfinalist fest. Offen ist die Gruppe F mit TSV Allach, HC Erlangen und TuS Helmlingen.
Foto: Heinz Zaunbrecher