Punkt in Hüttenberg wäre verdient gewesen
Zum dritten Mal in Folge fielen im Spiel der beiden Handball-Traditionsmannschaften 58 Tore: Vor einem Jahr gewann der TV Hüttenberg beim TSV Bayer Dormagen mit 30:28, der Vergleich im Mai 2022 in Hüttenberg endete 29:29 - und gestern Abend behielten die Hessen beim 30:28 im heimischen Sportzentrum die beiden Punkte. Eine erneute Punkteteilung hätte dem Spielverlauf sicher eher entsprochen, denn bis zur 40. Minute führten zumeist die Gäste. Aber nach dem Schlusspfiff jubelte nun mal nur eine Mannschaft. Weiter geht es für den TSV bereits am Mittwoch, 14. Dezember, mit dem Heimspiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau (zum Online Ticket-Shop).
Die Enttäuschung war den Dormagener Spielern anzusehen. Nach der kurzen Trainingswoche konnte Matthias Flohr wieder auf seine zwischenzeitlich erkrankten Spieler bauen, die auch „super in die Partie reinkamen“, bilanzierte der TSV-Trainer. „Wir haben die 3:2:1-Deckung sehr gut bespielt, klare Chancen genutzt und hatten Hüttenberg gut im Griff.“ Was die Anzeigetafel bestätigte: Für die erste TSV-Führung sorgte Jan Reimer in der 6. Minute per Siebenmeter. Der Rechtsaußen schloss konzentriert ab und ließ in der Partie weitere sechs Treffer von der Linie folgen. Einmal noch legten die Gastgeber zum 7:6 vor, dann aber dominierte der TSV, der dank Aron Seesing fünf Minuten vor dem Pausenpfiff mit zwei Toren in Führung ging (11:9). Der 14:12-Vorsprung zur Halbzeit stimmte zuversichtlich, denn die Führung zur Hälfte des Spiels hatte bei allen Siegen in dieser Saison auch nach 60 Minuten Bestand.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte Sören Steinhaus auf 15:12 und Alexander Senden untermauerte die Drei-Tore-Führung. Dann aber kam Hüttenberg auf: „Der TVH war in der zweiten Halbzeit gut eingestellt auf unsere Spielkonzeption und wir konnten nicht mehr so reagieren, wie es mit einer vollständigen Vorbereitung möglich gewesen wäre“, stellte Flohr fest. Zudem machte sich der Kräfteverschleiß deutlicher bemerkbar, obwohl der Coach versuchte, sehr viel zu wechseln. Vor allem Ian Weber und Niklas Theiß waren an der Aufholjagd beteiligt und drehten das Spiel. Die erste Hüttenberger Führung zum 19:18 in der 41. Minute glich Jan Reimer noch aus. Anschließend setzte der TVH sich bis auf 24:20 und 28:24 ab.
Der TSV mobilisierte die letzten Kräfte. Flohr: „Das war schon sensationell, wie die Jungs sich wieder herangekämpft haben.“ Das Team witterte die Chance zumindest auf den einen Punkt beim Stande von 29:28, als noch anderthalb Minuten zu spielen waren. Es folgte allerdings der wohl längste Hüttenberger Angriff der Begegnung. Da war auch Glück im Spiel, als Aron Seesing nach einem tollen Block seinem Schlussmann Christian Simonsen zunächst die Arbeit abnahm. Der Abpraller landete aber bei den Gastgebern und für die anschließende unglückliche Abwehraktion erhielt Jakub Sterba eine Zeitstrafe. So war das Zeitspiel aufgehoben und der TSV hatte keine Möglichkeit mehr, nachdem Weber das 30:28 gelungen war.
TV Hüttenberg - TSV Bayer Dormagen 30:28 (12:14)
Hüttenberg: Grazioli (1 Tor, 5 Paraden), Plaue (5 P.); Schwarz (1), Kirschner (3), Theiß (5), Fujita, Weber (9/3), Zörb, Reichl (4), Schneider (1), Klein (1), Jockel, Schreiber (3), Kuntscher (2).
Dormagen: Juzbasic (4 Paraden), Simonsen (1 Tor, 4 P.); Reuland (4), Senden (3), Zurga (2), Rehfus (1), I. Hüter, Reimer (7/7), Grgic (3), P. Hüter, Sterba (3), J. Schmidt, Seesing (3), Steinhaus (1).
Schiedsrichter: Leon und Nico Barmann.
Zuschauer: 860.
Zeitstrafen: 10:12 Minuten.
Siebenmeter: 3/3:7/7.
Spielfilm: 2:1, 2.3, 5:6 (13.), 7:6, 7:8, 9:11 (25.), 12:14 - 12:15, 13:16, 17:18 (40.), 19:18 (41.), 19:19, 22:19 (47.), 24:20 (52.), 28:24 (56.), 28:27 (58.), 29:27, 29:28, 30:28.