TSV siegt knapp - aber verdient gegen FFB
In der Leverkusener Ostermann Arena holten die Dormagener Wiesel zwei Punkte gegen den TuS Fürstenfeldbruck, der einmal mehr Anerkennung für seine kämpferische Spielweise erhielt. Doch mehr war nicht drin, da „fehlten heute ein paar PS“, fand Gäste-Trainer Martin Wild nach dem 30:27 (16:15) für den TSV Bayer Dormagen. Coach Dusko Bilanovic war stolz: „Meine Jungs haben bis zum Ende gefightet.“ Das war auch nötig, denn fünfeinhalb Minuten vor dem Abpfiff waren die Bayern noch einmal bis auf 27:26 herangekommen. Die Sorgenfalten beim TSV legten sich aber wieder - auch weil das Schlusslicht der 2. Handball-Bundesliga mit mehreren technischen Fehlern sich das Leben selber schwermachte.
Mit dem 14. Sieg im 26. Spiel kletterte der TSV wieder auf Tabellenrang 5 und konnte den VfL Lübeck-Schwartau leicht abschütteln, der sein Gastspiel in Konstanz überraschend deutlich mit 22:31 verlor. Um die zwei Punkte mit über die andere Rheinseite zu nehmen, bedurfte es freilich einer besonderen Kraftanstrengung der dezimierten Formation: Die Hälfte der Mannschaft stand aufgrund von Verletzungen und Erkrankungen nicht zur Verfügung. Doch wer spielen konnte, der hängte sich auch voll rein. Fürstenfeldbruck erzielte zwar das erste Tor, lag aber ansonsten während der gesamten Partie nicht mehr vorne. Von Beginn an drehte der TSV auf und verschaffte sich nach vier Minuten bereits den 4:1-Vorsprung. Wesentlichen Anteil an der 5:2-Führung hatte Patrick Hüter, der drei Tore beisteuerte.
Die offensive Deckung der Gäste hatte der TSV im Hinspiel kennengelernt. Deshalb nahm die Überwindung dieser Defensivformation breiten Raum in der Vorbereitung ein. Martin Wild registrierte dann auch, dass die Wiesel das Gelernte in die Tat umsetzten und reagierte mit der 6:0-Variante. Das wiederum „war ein kleiner Schock für uns“, sah Bilanovic, dass sein Team größere Probleme mit der TuS-Deckung bekam. Ein aufmerksamer Sven Bartmann, der sich mal wieder selber in die Torschützenliste eintrug, und gute Aktionen in der eigenen Deckung ermöglichten aber mehrere erfolgreiche Konter bis hin zum 15:10 in der 23. Minute. In den restlichen sieben Minuten der ersten Hälfte erzielte indes nur noch Ante Grbavac ein Tor, das die 16:15-Führung zur Pause bedeutete.
Nach dem Seitenwechsel zeigte der TSV sich wieder von der besten Seite und sah beim 22:17 in der 40. Minute durch Benni Richter schon wie der sichere Sieger aus. Angeführt durch den platziert werfenden Falk Kolodziej witterte Fürstenfeldbruck eine neue Chance und kam durch Yannick Engelmann zum 27:26 (55.) Anschlusstreffer. Das war aber auch das Signal für den TSV, für den jetzt Moritz Görgen Tempo im Rückraum machte. Nach dem 28:26 durch Ian Hüter wanderte Görgen durch die gegnerische Abwehr, erhöhte auf 29:26 und holte anschließend auch den Siebenmeter heraus, den Benni Richter zum 30:26 verwandelte. Pech für die Gäste: Einem Pfostenwurf folgten zwei technische Fehler und die Chance auf den vierten Auswärtspunkt war vertan.
Dormagens Handball-Geschäftsführer Björn Barthel dankte anschließend dem TSV Bayer 04 Leverkusen und den Verantwortlichen der Ostermann Arena für die Unterstützung beim Gastspiel. Er hofft, dass die notwendigen Materialien für die Instandsetzung des TSV Bayer Sportcenter bald eintreffen, damit die weiteren Spiele wieder in Dormagen ausgetragen werden können. Weiter geht es mit dem Auswärtsspiel am kommenden Mittwoch, 12. Mai, in Hamm und dem Heimspiel am Samstag, 15. Mai, gegen Emsdetten.
TSV Bayer Dormagen - TuS Fürstenfeldbruck 30:27 (16:15)
Dormagen: Bartmann (11 Paraden, 1 Tor), Simonsen (n.e.); Seesing (2), Richter (6/5), I. Hüter (5), Reimer, Skroblien (2), Görgen (1), Wilhelm, Sterba (1), Grbavac (4), Mast (3).
Fürstenfeldbruck: Hanemann (6 Paraden), Luderschmid (bei einem 7m); Huber, Kaulitz (4), Kolodziej (6/2), Borschel (1), Lex, Seitz, (2), Meinzer (2), Engelmann (5), Stumpf (3), Prause (1), Horner (3), Prestele.
Schiedsrichter: Fratczak / Ribeiro.
Zuschauer: - in Leverkusen
Zeitstrafen: 8:8 Minuten.
Siebenmeter: 5/6:2/2 (Hanemann hält gegen Richter).
Spielfilm: 0:1, 4:1 (4.), 7:3, 7:5, 8:7 (13.), 10:7, 12:8, 15:10 (23.), 16:13, 16:15 - 19:15, 22:17 (40.), 24:20, 24:22, 26:22, 27:24 (50.), 27:26 (55.), 30:26 (59.), 30:27.
Foto: HJZ