Beckers zeigt beim Zehnkampf in Ratingen großen Kampfgeist
Nico Beckers kämpfte wie ein Löwe. Nach zwei hammerharten Tagen beim Zehnkampf in Ratingen war der Athlet des TSV Bayer Dormagen mit seinen Kräften am Ende. Der Einsatz zahlte sich jedoch aus: Mit 7787 Punkten belegte der deutsche Mehrkampfhallenmeister beim stark besetzten Meeting mit Europameister und Ex-Weltmeister Niklas Kaul den zehnten Rang.
Insbesondere am ersten Tag mit vielen Emotionen hatte der 29-jährige Beckers phasenweise für Begeisterung gesorgt. Beim Blick auf die Ergebnisse ragt sein Tagessieg im Kugelstoßen mit 15,86 m heraus. Doch auch die 2,01 m im Hochsprung und die 48,60 Sekunden im abschließenden 400-m-Lauf waren bei herausfordernden äußeren Bedingungen aller Ehren wert – zur Halbzeit (4271 Punkte) rangierte der TSV-Athlet noch auf dem dritten Rang.
Nur wenig Techniktraining
Am Sonntag machte sich dann jedoch das fehlende Techniktraining bemerkbar. Beckers, im Beruf Bundespolizist, hält sich oft in seinem Arbeitsort Lübeck auf, ackert viel "Remote" mit Trainingsplänen von Dirk Zorn, der sagt: "Damit geht es aber nur schleppend nach vorn." In den technisch anspruchsvollen Disziplinen wie im Speerwurf (47,38 m), wo Ellenbogenprobleme hinzukamen, ließ er schließlich wertvolle Punkte liegen. Auf den 1500 m (4:52,55 Minuten) sorgten zudem Atembeschwerden für ein kompliziertes Rennen. Dass er unter den gegebenen Voraussetzungen unter dem Strich dennoch an den 7800 Punkten kratzte, war ein Mutmacher.
"Ich bin mit dem Ergebnis ganz zufrieden", sagte Trainer Zorn und verwies auf die komplizierte Trainingssituation und Beckers' gesundheitliche Probleme zum Ende des Wettkampfes. Ein Lungenfunktionstest soll in den kommenden Tagen Aufschluss über die Atemprobleme bringen, bis dahin schalte Beckers im Training einen Gang zurück, erklärte Zorn.
Hoffmeister stellt Bestzeit auf
Lilly Hoffmeister stellte am Sonntag unterdessen die nächste persönliche Bestzeit über die 100 m Hürden auf. Die Athletin von Trainer Peter Kurowski trat bei den FLVW-Meisterschaften in Recklinghausen außer Wertung an und verbesserte ihren Hausrekord in 13,78 Sekunden um vier Hundertstel. Zwei Wochen vor der U23-DM in Göttingen (1. bis 2. Juli) untermauerte die Dormagenerin damit ihre gute Verfassung.